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Schriften zur Gesundheitsökonomie, Band 40

Gesundheitsmanagement in der privaten Krankenversicherung in Deutschland
Stephanie Sehlen

ISBN 3-936299-02-1
332 Seiten

Es ist davon auszugehen, dass die Kosten im Gesundheitswesen weiterhin stärker zunehmen werden als das durchschnittliche Einkommen in der Bevölkerung. Dadurch werden sich bereits bestehende Finanzierungsprobleme für alle privaten und staatlichen Formen der finanziellen Sicherung des Krankheitsrisikos weiter verschärfen. Durch Gesundheitsmanagement können strukturelle Probleme, die Kostenineffizienzen und Qualitätsmängel bei der medizinischen Versorgung zur Folge haben, zumindest teilweise bewältigt werden.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie private Krankenversicherungsunternehmen in Deutschland durch Gesundheitsmanagement den vorhandenen Kostenineffizienzen begegnen können und wie Qualitätsverbesserungen in der medizinischen Versorgung erreicht werden können. Dazu wird eine detaillierte ökonomische Analyse der Beziehungen zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen (Patienten/Versicherte, Versicherungsunternehmen und Leistungserbringer), insbesondere hinsichtlich der vielfältigen bestehenden bzw. zu gestaltenden Anreizwirkungen vorgenommen. Darauf aufbauend werden konkrete Vorschläge für eine geeignete Gestaltung von Gesundheitsmanagement in der privaten Krankenversicherung entwickelt.

Private Krankenversicherungsunternehmen in Deutschland, die (in dieser Art fast einmalig in der Welt) dadurch gekennzeichnet sind, dass sie neben einem bestehenden gesetzlichen Krankenversicherungssystem für bestimmte Bevölkerungskreise einen Vollschutz für das Krankheitsrisiko anbieten, wenden derzeit ein Gesundheitsmanagement fast gar nicht an. Es zeigt sich, dass hierfür neben rechtlichen Hemmnissen vor allem der fehlende Wettbewerb um Altversicherte verantwortlich ist. Im Rahmen der Entwicklung staatlicher Regulierungsmaßnahmen der privaten Krankenversicherung mit Gesundheitsmanagement wird ein geeignetes Verfahren zur Übertragung der Alterungsrückstellung beim Unternehmenswechsel vorgeschlagen. Es werden außerdem weitere Regulierungsmaßnahmen entwickelt, durch die die Probleme, die bei Gesundheitsmanagement auftreten können, insbesondere das Problem der Risikoselektion, bewältigt werden können.