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Schriften zur Nationalökonomie, Band 55

Zur Vorziehenswürdigkeit von Autokratie und Demokratie im Transformationsprozess
Holger Koch

ISBN 978-3-941678-18-7
254 Seiten

Die Frage nach der Vorziehenswürdigkeit von Autokratie und Demokratie wird in dieser Arbeit bezüglich der Eignung der beiden Regime bei der Unterstützung der Umwandlung der wirtschaftlichen Ordnung von einer Planwirtschaft in eine Marktwirtschaft untersucht. Vorliegende Arbeit bewegt sich somit innerhalb des Phänomens der Transformation. Für die Untersuchung dieser grundlegenden Frage wird eine verfassungsökonomische Perspektive eingenommen.
Die zwei Hauptvertreter des verfassungsökonomischen Forschungsprogrammes sind FRIEDRICH AUGUST VON HAYEK und JAMES MCGILL BUCHANAN. Auf Basis deren hier als kompatibel gesehenen Ansätze stellt die Zustimmungsfähigkeit der Bürger zu einem institutionellen Gefüge ein Kriterium für dessen Legitimität dar. Aus individualistischer Sicht wird somit das Kriterium der Legitimität für die Bewertung des institutionellen Gefüges identifiziert. Das Ereignis einer Transformation wird in dieser Untersuchung zudem als evolutorisches Phänomen dargestellt. Im Transformationsverlauf bedarf es nach der Grundentscheidung zur Umwandlung der wirtschaftlichen Ordnung einer Sequenz von Maßnahmen, um das Transformationsziel zu erreichen. Um diesem Charakteristikum einer Transformation Rechnung zu tragen, wurde das Kriterium der Legitimität zur Bewertung des institutionellen Gefüges um das Kriterium der Viabilität ergänzt. Wird die Viabilität des neu einzuführenden institutionellen Gefüges nicht sichergestellt, kann sich die Markwirtschaft nicht etablieren und die betrachtete Gesellschaft kann keinen höheren Entwicklungspfad erreichen. Institutionelle Steuerung bewegt sich somit immer im Spannungsfeld der beiden Kriterien Legitimität und Viabilität. Die Politik muss immer versuchen, diese teilweisen inkommensurablen Größen bestmöglich zu beeinflussen.
Die hier zu Grunde liegende normative Vorgabe, die sich schon im Titel dieser Arbeit niederschlägt, besteht in dem Ziel der Marktwirtschaft. Um diese zu etablieren, müssen ihre konstituierenden Prinzipien in der wirtschaftlichen Ordnung abgebildet werden. Auf Basis der getroffenen Annahmen wird untersucht, welches der betrachteten Regime während der Transformation für diese Anpassung des institutionellen Gefüges besser geeignet erscheint.