Der deutsche Krankenhausmarkt befindet sich in einer anhaltenden
Konsolidierungs¬phase. Insbesondere Krankenhäuser in
öffentlich-rechtlicher Trägerschaft sehen sich angesichts der
fortschreitenden wettbewerblichen Dynamik im Krankenhausmarkt einem
erhöhten Druck ausgesetzt und geraten bisweilen in eine finanz- und
leistungswirtschaftliche Krisen-lage. Die großen privaten
Krankenhausträger zeichnen sich hingegen durch eine strategische
Handlungsweise aus und erweitern ihre Marktanteile durch die
zielgerichtete Übernahme angeschlagener Kliniken.
Im Zuge der Akquisition und Integration von Krankenhäusern ergeben
sich aus strategischer Sicht notwendige Planungs- und
Handlungsmuster, die in den einzelnen Phasen des
Akquisitionsprozesses zu implementieren sind, um die
Erfolgswahrscheinlichkeit der Übernahme zu erhöhen. Zur
Spezifizierung dieser Muster werden in der vorliegenden Arbeit
branchen¬unabhängige Erkenntnisse in einem analytisch-deduktiven
Ansatz auf den speziellen Fall von Krankenhaus¬transaktionen
angewendet und integrativ zu einem strategischen Akquisitions- und
Turnaround-Management verdichtet. Die Konzeptionierungsphase ist
demnach geprägt von der Festlegung von Akquisitions-motiven bzw.
einer Akquisitionsstrategie, die sich unmittelbar aus den
Zielvorgaben des Käuferunternehmens ableitet. In der
Transaktionsphase ist das Krankenhaus auf das Potenzial zur
Realisierung der Unternehmensziele hin zu untersucht, wobei die
Analyse der individuellen Krisen¬situation und der Produkt- und
Marktsituation (Commercial Due Diligence) im Gefüge des
Krankenhausmarktes eine herausragende Rollen spielen. In der
Integrations¬phase geht es schließlich darum, die erworbene Klinik
durch ein konsequentes Restrukturierungs¬konzept wieder
handlungsfähig zu machen und die Einrichtung letztlich als Baustein
der übergeordneten Trägerstrategie fortzuführen.