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Schriften zur Nationalökonomie, Band 62

Notwendigkeit, Möglichkeiten und Herausforderungen der Korruptionsbekämpfung und -prävention deutscher NGOs in der Entwicklungszusammenarbeit
Kerstin Frenzel

ISBN 978-3-941678-41-5
324 Seiten

Korruption, der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Vorteil oder Nutzen,galt lange Zeit als Usus, nicht veränderbar oder wurde als Tabuthema ignoriert. Heute sind die negativen mikro- und makroökonomischen Auswirkungen jedoch erforscht und bekannt. Korruption gilt als größtes Hindernis für gesellschaftliche Entwicklung und bei der Bekämpfung von Armut und steht somit im direkten Widerspruch zur Zielsetzung von Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit. Bei staatlichen Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit wurden im Laufe der letzten zehn Jahre erste Strategien und Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung erarbeitet. Mit zeitlicher Verzögerung hat dies Auswirkungen auf die Arbeitsweise staatlicher und nicht-staatlicher Organisationen. Vor diesem Hintergrund gleicht die Arbeit den aktuellen Forschungsstand zu Notwendigkeit, Möglichkeiten und Herausforderungen der Korruptionsbekämpfung und-prävention mit aktuellen Ansichten von Akteuren deutscher NGOs in der Entwicklungszusammenarbeit ab. Es wird aufgezeigt, dass ein Bewusstsein über die Notwendigkeit einer aktiven Auseinandersetzung mit der
Thematik vorliegt. Anerkannt wird, dass in Situationen, in denen beispielweise für Mitarbeiter akute Lebensgefahr besteht, Korruption (kurzfristig) akzeptiert werden muss. Eine vollständige Unterbindung von Korruption ist sicherlich kaum möglich, jedoch ist das Korruptionsrisiko minimier- und kontrollierbar. Instrumente zur Bekämpfung interner und externer Korruptionsfälle werden aktuell in unterschiedlichem Ausmaß eingesetzt. Die größte Herausforderung liegt neben einem nutzenmaximierenden Einsatz verschiedener Maßnahmen in der Erhöhung von Transparenz. Dies bezieht sich auf die Verfügbarkeit belastbarer Daten über aktuelle und abgeschlossene Projekte, auf eine klare und deutliche Kommunikation, und auf die Implementierung von Hinweisgebersystemen, die ein Bekanntwerden von Missständen zusätzlich ermöglichen.