Die Arzneimittelversorgung
gilt als einer der größten Kostenblöcke des deutschen
Gesundheitswesens und unterliegt einem signifikanten
Regulierungsgeflecht. Angesichts insgesamt steigender
Gesundheitsausgaben wächst der Druck nachhaltige Maßnahmen zu
identifizieren, um in diesem Segment Einsparungen zu erzielen.
In
diesem Zusammenhang konnten in den letzten Jahren
Liberalisierungstendenzen beobachtet werden. Diese bewirkten u. a.
eine Einführung des Versandhandels mit Arzneimitteln als neuen
Mitbewerber innerhalb der traditionellen Arzneimitteldistribution
durch stationäre Apotheken.
Zunächst wird der zukünftige
Arzneimittelmarkt unter der Prämisse fortbestehender Regulierungen
betrachtet. Alternativ bietet die Deregulierung der
Arzneimitteldistribution– auch im Hinblick auf eine
EU-Harmonisierung – gesundheitspolitischen Entscheidern eine
Diskussionsgrundlage für potentielle Lösungsansätze in einem
zukünftigen Arzneimittelmarkt. Dabei ist es erforderlich, die
Versorgungssicherheit und -qualität der Bevölkerung mit
Arzneimitteln unbedingt zu erhalten und gleichzeitig Potentiale für
den Markt zu erkennen. Den Abschluss bildet eine Folgenabschätzung,
die die rasante Fortentwicklung der Informationstechnologie, mit
sich bringen wird.
Durch die systematische Betrachtung
signifikanter Szenarien werden Auswirkungen auf die Versorgung der
Patienten und auf Veränderungen im Arzneimittelmarkt dargelegt.
Dabei werden Chancen und Risiken eines Fortbestehens des Status Quo
sowie einer potentiellen Belebung des Wettbewerbs durch
Deregulierung und Digitalisierung kritisch analysiert. Die Analyse
fokussiert sich dabei auf den Arzneimittelversandhandel.
Anschließend werden die Ergebnisse synoptisch zusammengefasst und
bewertet.