Schriften zur Nationalökonomie, Band 26 |
Deregulierung in der privaten Krankenversicherung |
ISBN 3-931319-36-9 |
Die private Krankenversicherung (PKV) gehört
zu den Trägern des gegliederten Systems der Krankenversicherung in Deutschland und ist neben der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) eine gleichwertige Institution zur Sozialen Sicherung im Krankheitsfall. Den Markt für
private Krankenversicherungsleistungen, auf dem die PKV-Unternehmen als Anbieter auftreten, überzieht ein
engmaschiges Netz aus öffentlichen und privaten Regulierungen. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, wie diese Eingriffe auf das individuelle Handeln der Marktakteure wirken, ob derartige Regulierungen notwendig sind und welche ordnungs-politischen Alternativen zur Verfügung stehen. Nach einer grundlegenden Darstellung der Ziele und Funktionsprinzipien der PKV werden die bestehenden Regulierungsbereiche zunächst detailliert analysiert. Dabei wird deutlich, daß selbst die nutzbaren Aktionsparameter nur sehr zurückhaltend wettbewerblich eingesetzt werden. Da sich die zur Begründung der Regulierungen bemühten Marktversagensargumente als nicht stichhaltig erweisen, wird die Notwendigkeit einer umfassenden Regulierung des Marktes verneint. Ausgehend von dieser Erkenntnis erarbeitet der Verfasser für sämtliche Regulierungsbereiche Vorschläge für eine markt- und wettbewerbsorientierte Ausgestaltung der Rahmenbedingungen des privaten Krankenversicherungsmarktes, die auch die medizinischen Leistungserbringer einbeziehen. Selektives Kontrahieren im ambulanten und stationären Bereich sowie die aktive Gestaltung von Managed-Care-Ansätzen bieten der PKV eine Vielzahl von Möglichkeiten, bedarfs-orientierte und zukunftsfähige Krankenversicherungsleistungen zu entwickeln. |