Schriften zur Rechtswissenschaft, Band 43 |
Die Gewerkschaft in der Gewerkschaft |
ISBN 3-931319-56-3 |
Die Gewerkschaften sind durch ihr Bemühen, die durch deutlich zurückgehende Mitgliederzahlen betroffenen Haushalte auch durch Einsparungen im Personalbereich zu konsolidieren, in Konflikt mit den eigenen Arbeitnehmern geraten. Dies war der Hauptgrund dafür, dass die Gewerkschaftsmitarbeiter am 9.4.1994 den Verband der Gewerkschaftsbeschäftigten (VGB) gründeten, also eine Gewerkschaft in der Gewerkschaft, um über eine unabhängige Interessenvertretung zu verfügen.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht zunächst die Frage, ob bzw. inwieweit eine Gewerkschaft dieser Arbeitnehmergruppe Tarifverträge schließen und diese notfalls auch mit Arbeitskampfmitteln erzwingen kann. Aufgrund einer Abwägung der miteinander kollidierenden Grundrechte der Gewerkschaften und ihrer Arbeitnehmer bzw. der ihres Verbands sind die Geltung der Tarifautonomie und ein beschränktes Streikrecht auch in diesem Teil der Arbeitswelt zu bejahen. Weiterhin zeigt die Arbeit auf, dass eine Zwangsmitgliedschaft der Beschäftigten in ihrer eigenen Arbeitgebergewerkschaft unzulässig ist und die Gewerkschaften ihre Beschäftigten als Mitglieder ausschließen können, wenn diese Mitglied im VGB sind. Schließlich wird die Tariffähigkeit des VGB und der Gewerkschaften als Arbeitgeber untersucht und unter Berücksichtigung der Besonderheiten des gewerkschaftlichen Binnenbereichs bejaht. |