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Schriften zum Lebensmittelrecht, Band 12

Novel Food: Risikominimierung neuartiger Lebensmittel durch Zulassungsrestriktionen?
Markus Kraus

ISBN 3-931319-74-1
90 Seiten

Die Komplexität biotechnologischer Verfahren im Bereich der Lebensmittelherstellung ist in vielen Bereichen unvorhersehbar und birgt damit gleichermaßen Chancen und Risiken. Lassen die herkömmlichen neoklassischen Theorien bei der Beurteilung von Chancen und Risiken Informationsmängel der für die Zulassung verantwortlichen Stellen gegenüber dem Hersteller bzw. Inverkehrbringer neuartiger Lebensmittel, sowie die zwischen Produzent und Konsument herrschende Informationsasymmetrie außer Betracht, so bezieht die Neue Institutionenökonomik die genannten Aspekte durch realitätsnahe Verhaltensannahmen in ihre Betrachtungen mit ein.

Ausgehend von diesem sich schnell entwickelnden Bereich der Mikroökonomik, werden zunächst einige naturwissenschaftliche Grundlagen erläutert, um anschließend anhand ausgewählter Theorien der Neuen Institutionenökonomik die sich im Rahmen des Zulassungsverfahrens neuartiger Lebensmittel und Lebensmittelzutaten ergebenden Probleme zu erörtern. Hierbei wird deutlich, daß sich asymmetrische Information durch die vorhandene Regulierung vertragstheoretisch nicht internalisieren läßt, jedoch Marktkräfte durchaus in der Lage wären, Informationsdefizite zu reduzieren. In einem weiteren Schritt wird der Frage nachgegangen, welche Konsequenzen eine durch neuartige Lebensmittel möglicherweise verursachte Schädigung für die am Wirtschaftskreislauf beteiligten Individuen mit sich bringt, wobei ein Haftungssystem der Gefährdungshaftung mit einer Haftpflichtversicherung vorgeschlagen wird.