Schriften zur Nationalökonomie, Band 33 |
Vertikale Integration und vertikale Gegenmacht |
ISBN 3-931319-76-8 |
"Vertikale Integration und vertikale Gegenmacht" dient der wirtschaftstheoretischen
Fundierung wettbewerbspolitischer Streitpunkte. Einerseits konzentriert sich die Arbeit auf die Beurteilung von
Fusionen und strategischen Allianzen von Unternehmen nachgelagerter Wertschöpfungsstufen (vertikale Integration).
Weit verbreitet ist die Auffassung, dass vertikale Integration zu überwiegend positiven Effekten (Effizienzgewinnen)
führt und demnach im Gegensatz zu horizontalen Fusionen wettbewerbspolitisch unbedenklich ist. Die Arbeit
isoliert jedoch eine Reihe von Bedingungen, unter denen vertikale Integration zu ökonomischen Wohlfahrtsverlusten
führen kann und somit eine wettbewerbspolitische Intervention angezeigt ist. Der zweite Schwerpunkt der Arbeit untersucht horizontale Zusammenschlüsse, die der Strategie entspringen, durch den Aufbau von Nachfrage- oder Gegenmacht einer drohenden "Ausbeutung" durch die Marktgegenseite entgegenzuwirken (vertikale Gegenmacht). Der Bildung von Gewerkschaften als Gegengewicht zur vermeintlich dominierenden Macht der Arbeitgeber liegt diese Vorstellung zugrunde. Fraglich ist, ob ein solcher Machtausgleich auch bei Beziehungen zwischen Unternehmen nacheinandergelagerter Wertschöpfungsstufen zu erwarten ist. Außerdem wird anhand von neuen ökonomischen Modellen gezeigt, welche Haltung Wettbewerbsbehörden gegenüber solchen Argumenten einnehmen sollten. Die theoretischen Ansätze zu vertikaler Integration und vertikaler Gegenmacht werden veranschaulicht, indem die Ergebnisse auf aktuelle Entwicklungen bei der Liberalisierung der Stromwirtschaft übertragen werden. |