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Schriften zum Lebensmittelrecht, Band 13

Die Risikobewältigung im Lebensmittelrecht
Julia Gelbert

ISBN 3-931319-82-2
281 Seiten

Die Risikothematik erfreut sich seit einigen Jahren großer Aufmerksamkeit in den verschiedensten Wissenschaftsdisziplinen. Im Bereich der Lebensmittelsicherheit sind insbesondere Naturwissenschaftler und Rechtswissenschaftler gefordert.

Angesichts des allgemeinen Wunsches nach Sicherheit und des Ohnmachtgefühls der Bevölkerung wird der Staat für eine umfassende Risikovorsorge verantwortlich gemacht. Während Staat, internationale Staatengemeinschaft und Ernährungswissenschaft dafür gesorgt haben, dass Lebensmittel in Europa noch nie so sicher waren wie in der Gegenwart, sinkt das Vertrauen der Verbraucher in die Lebensmittelsicherheit. Dies ist u. a. auf den sogenannten Schlaraffenlandeffekt aber auch auf Fehler in Risikokommunikation und Risikomanagement zurückzuführen.

Die vorliegende Arbeit liefert grundlegende Betrachtungen zum Umgang mit Risiken, zur Risikobewältigung im Lebensmittelrecht auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene, behandelt wissenschaftliche Möglichkeiten und Methoden zur qualitativen und quantitativen Risikobewertung und betrachtet die Risikoanalyse in staatlichen Einrichtungen und in der Lebensmittelwirtschaft. Dabei werden aktuelle Themen wie die bisweilen dramatisch gewordene BSE-Krise, die Auseinandersetzung zwischen der Europäischen Union und den USA und Kanada über den Einsatz von Hormonen bei der Rindfleischerzeugung sowie die "grünen Gentechnik" behandelt.

Ein wesentlicher Aspekt des Themas Lebensmittelsicherheit ist das Risikomanagement. Risikomanagement erfolgt durch Normen, deren sach- und systemgerechte Entwicklung Aufgabe der Rechtswissenchaft ist. Wie der Gesetzgeber ist aber auch der Jurist dabei auf Erkenntnisse der jeweiligen Fachwissenschaft angewiesen. Gegenseitiges Verstehen und Verständnis sollte das Hauptanliegen interdisziplinärer Forschung sein.

Diese Arbeit untersucht die rechtswissenschaftliche Seite der Risikoanalyse und liefert zudem den naturwissenschaftlichen Hintergrund. Aber auch die Grenzen der Risikoanalyse werden deutlich: "Wir erkennen nur, wonach wir suchen, wir suchen nur dach dem, an was wir denken, wir denken nur an Dinge, die wir kennen."