Schriften zur Gesundheitsökonomie, Band 37 |
Disease Management in der Diabetikerversorgung |
ISBN 3-931319-90-3 |
Das Krankheitsbild des Diabetes mellitus rückt angesichts seiner hohen Versorgungskosten
und seiner zunehmenden Prävalenz in der Gesamtbevölkerung verstärkt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit
der Gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Gleichzeitig gibt es Hinweise auf Versorgungsdefizite. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob durch den für das deutsche Gesundheitswesen neuen Ansatz des Disease Management Qualität und Wirtschaftlichkeit der Diabetikervorsorgung verbessert werden können. Ausgangspunkt bildet eine Analyse der gegenwärtigen Versorgungssituation, die durch Defizite in der Anwendung des medizinischen Erkenntnisstandes, der Leistungserstellung und der Mitwirkung der Patienten gekennzeichnet ist. Mit Hilfe eines Krankheitsmodells wird gezeigt, dass bereits durch die konsequente und systematische Anwendung evidenz-basierter Behandlungsstrategien die Lebenserwartung von Typ-1- und Typ-2-Diabetikern gesteigert und die Behandlungskosten mittelfristig reduziert werden können. Hierauf aufbauend untersucht der Autor, ob und inwieweit durch Disease Management die identifizierten Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitspotentiale "gehoben" werden können. Dazu werden die unter Disease Management zu subsumierenden Instrumente dargestellt und bezüglich ihrer Wirkungen auf die Zielgrößen analysiert. Schließlich stellt der Autor dem Disease-Management-Ansatz ausgewählte Diabetesvereinbarungen gegenüber, mit denen die Kostenträger seit Ende der 90er Jahre versuchen, eine effektive und effiziente Diabetikerversorgung sicherzustellen. Die Analyse macht deutlich, dass mit diesen Vereinbarungen ein erster wichtiger Schritt zu einem Diabetes-Disease-Management gemacht ist. Dem Anspruch an ein umfassendes Disease Management werden die Diabetesvereinbarungen nach Auffassung des Autors aber noch nicht gerecht. |